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Die drei ??? und der Indoor Marathon

Wurde der Moderator von der Konkurrenz bezahlt? Welchen Einfluss hatte das Streckenprofil? Und warum kann sich das gleiche Ergebnis so unterschiedlich anfühlen?

Nachdem wir Postis bereits 2018 mit einer schlagkräftigen Staffelmannschaft den LGA Indoor Marathon bestreiten konnten und ein erfreulicher zweiter Platz errungen wurde, fuhren wir dieses Jahr natürlich mit besonders breiter Brust zum Showdown an den Nürnberger Tillypark. Drei Staffelteams mit insgesamt 24 Athleten hatten wir aufzubieten. Eine Damen-Mannschaft sowie zwei Herren-Mannschaften. Unser Team „Hier geht die Post ab“ konnte im Vergleich zum Vorjahr weiter verstärkt werden, so dass wir zuversichtlich waren, der Konkurrenz nun noch deutlicher Paroli bieten zu können. Einen Sieg hatten wir durchaus einkalkuliert.

Vom Vorjahreserfolg und unserer aktuellen Euphorie etwas zu trunken, schenkten wir den Veranstalterinformationen und der Wettkampfbesprechung diesmal wohl zu wenig Aufmerksamkeit. Viel lieber widmeten wir uns ausgiebig der Fotografie und wichtigen Fachgesprächen. So haben wir uns leichtsinnigerweise auf den Moderator verlassen und ließen uns teilweise in den falschen Startblock einweisen. Eine perfide Hinterlist der Konkurrenz? Wurde der Moderator instrumentalisiert? Die Beweisführung hier aber äußerst schwierig. So hatten wir mit zwei Teams erst einmal das Nachsehen, wo hingegen unsere schnellen Jungs von „Hier geht die Post ab“ zunächst vorne mit weg stürmen konnten. Die Vorjahrssieger hatten aber mit einem ebenfalls starken Startläufer gleich schweres Geschütz aufgefahren. Der direkte Anschluss war nicht zu halten und wir gerieten bereits nach wenigen Runden in die Defensive. Dennoch überwog die Zuversicht, waren wir doch durch die Bank stark besetzt. Jedoch drehte unser Wettbewerb weiter auf. Die gegnerischen Läufer wirkten zwar teilweise sogar etwas behäbig, aber der Abstand wurde Runde für Runde größer. Zwischenzeitlich hatten auch unsere „Posttraumatischen Edelreservisten“ und der „Post SV Mädels Express“ Fahrt aufgenommen. Der unglückliche Start war weitestgehend vergessen. Alle waren ins Renngeschehen abgetaucht. Konzentriert zählten wir die jeweiligen Runden, feuerten uns gegenseitig an und fachsimpelten über die aktuellen Wettkampfeindrücke und die weitere Taktik.
Die Konkurrenz zeigte bis dato keine Schwächen. Aber wir hatten ja noch ein vermeintliches Ass im Ärmel. So wollten wir mit geballter Präsenz und einheitlichem Outfit dem Gegner ein Schnippchen schlagen. Verwirrung wollten wir stiften, uns in Zweikämpfen aufreiben, taktisch clever laufen. Die Effekte hielten sich jedoch in sehr engen Grenzen. Wobei unsere „Mädels“ ein souveränes, unaufgeregtes Rennen liefen. Der Ligabetrieb härtet eben ab. Die „Reservisten“ – aus dem Vorjahr noch inspiriert – liebäugelten kurzfristig mit einem dritten Platz, mussten jedoch schnell erkennen, dass heute eher Verteidigung nach hinten angesagt sein könnte.
Woran lag es nun? Irritiert, verzockt, auf dem falschen Fuß erwischt? Nichts davon. Mit den Plätzen 2, 4 und 7 bei insgesamt 16 Staffeln muss sich der Post SV nicht verstecken.
Wir konnten sogar unsere Vorjahreszeit um über zwei Minuten verbessern. Leider konnte sich unsere Konkurrenz mit einer Gesamtzeit von 2:40:59 um gut fünf Minuten steigern.

Wir hatten („trotzdem“ und wieder) eine Menge Spaß zusammen. Auch wenn spontan die Erkenntnis gereift sein mag, dass uns Triathleten womöglich Pendelstrecken einfach lieber sind als Rundkurse mit Höhenmeter und Schikanen, sollten wir 2020 noch mal angreifen. Dann klären wir die Sache endgültig.

Vielen Dank an alle Postis auf und neben der Strecke. Super, dass Ihr dabei gewesen seid.

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